Propolis ist das klebrige Harz von Sprossen und Blütenknospen, das die Bienen sammeln und in den Bienenstock tragen um ihn zu desinfizieren. Propolis beinhaltet einen Cocktail aus antibiotisch, antiviral und antifungizid wirkenden Substanzen, insbesondere Flavonoide. Erst die desinfizierende Wirkung von Propolis ermöglicht es Bienen, als Staat mit vielen Einzeltieren über lange Zeit bestehen zu können.
Propolis erfüllt mehrere Funktionen. Die desinfizierende Wirkung verhindert zum einen, dass die Behausung – ursprünglich meist ein hohler Baum – durch Pilze befallen wird und weiterfault. Bienen wirken so quasi als Baumdoktor. Auch Fremdkörper, die nicht aus dem Bau befördert werden können, werden mit dem Kittharz überzogen, um sie unschädlich zu machen. So kann es passieren, dass man in einem Bienenstock eine totgestochene und mit Propolis überzogene, mumifizierte Maus findet. Hauptsächlich hält Propolis den Stock keimarm, es kann aber auch als Baustoff verwendet werden. So werden mit Propolis kleine Ritzen ausgekittet und das Flugloch im Spätsommer verengt.
In früheren Zeiten war die Wirkung von Propolis sehr bekannt, so wurden in Ägypten die Mumien auch mit Propolis konserviert. Auch in der Heilkunde war Propolis als intensiv wirkender Naturstoff in Verwendung.
In der Imkerei ist Propolis ein Nebenprodukt. Tatsächlich ist es eher lästig, die Bienen verkleistern alles und verkleben damit auch vieles, deswegen kommt man in der Imkerei ohne Stockmeißel nicht weit. Dieser dient als Hebel, um die Rähmchen voneinander zu trennen. Von Zeit zu Zeit muß man Rähmchen und Beuten von Propolis befreien, weil sonst zu dicke Schichten entstehen. Dieses Propolis wird von vielen Imkern gesammelt. Wir haben zudem eine Methode entwickelt, sehr sauberes Propolis zu erhalten.
Um das Harz zu ernten kratzt man es von allen unebenen Flächen ab. Besonders sauberes Propolis erhält man, wenn man ein stabiles Fliegengitter auf den Stock legt. Die feinen Maschen werden flächig zugekittet. Gleichzeitig dient das Gitter auch als Belüftung.
Propolis ist äußerst wirksam, allerdings ist es auch allergieauslösend. Eine Propolis-Kontaktallergie ist sehr unangenehm. Nach dem Kontakt fangen die Hände für einige Tage an zu jucken, bis sich schließlich die Haut schält. In so einem Fall hilft dem Imker nur der Umstieg von Leder- auf Gummihandschuhe.
Am einfachsten lässt sich Propolis als Tinktur nutzen. Da in Deutschland Apotheken ein Monopol auf die Herstellung und den Vertrieb von pharmazeutischen Produkten haben, bekommen Sie dort die fertige Tinktur. Beim Imker Ihres Vertrauens bekommen Sie das Propolis.
Bei der Herstellung ist darauf zu achten, daß mit hochentzündlichem Alkohol hantiert wird! Entsprechende Schutzmaßnahmen sind zu beachten, wie das Arbeiten fern von Zündquellen und in gut belüfteten Räumen.
Dazu versetzt man festes Propolis mit 70%igem Alkohol und schüttelt die Mischung für 6-8 Wochen einmal täglich. Nach dem Abfiltrieren erhält man eine dunkle Tinktur, die entweder direkt verwendet oder zu Cremes weiterverarbeitet werden kann. Sie ist jedoch äußerst konzentriert und sollte nur in äußerst kleinen Mengen genutzt werden. Nicht, daß eine Allergie entsteht!
Uns persönlich hat die Tinktur bereits bei kleineren Wunden, die nicht heilen wollten geholfen. Ebenso bei lästigen Halsentzündungen haben wir mit sehr wenig Propolistinktur gegurgelt (ca. 2 Tropfen auf 1 Glas warmes Wasser)
Sprechen Sie uns einfach an, falls Sie mehr über Propolis wissen möchten. Über weitere Anregungen freuen wir uns!