Also, es gibt Bienchen und es gibt Blümchen … und die letzteren haben Pollen. Beim Sammeln der Pollen bestäuben die Bienen die Blüten quasi unabsichtlich. Die Bienen sammeln den Pollen an den Beinen in Form von Höschen. Der Pollen wird von den Bienen im Innendienst abgenommen, und mit dem Kopf in die Waben gestampft. Durch die Milchsäuregärung – so ähnlich wie beim Sauerkraut – wird der Pollen haltbar gemacht. Nach der Gärung ist der Pollen auch für die Menschen nutzbar, in diesem Stadium spricht man auch von Bienenbrot. Das Bienenbrot wurde schon von den Wikingern bei ihren Seereisen als Vitaminkonzentrat genutzt. Auf diese Weise konnte Skorbut vermieden werden.
Jeder der Heuschnupfen hat, kann davon ein Lied singen, daß Pollen gerade nicht sehr beliebt sind. Gelangen die Pollen aber als Nahrung in den Körper, besteht die Möglichkeit, dass Allergien vorgebeugt werden. Auf diese Weise beugt auch der Genuss von Honig Allergien vor, denn im Honig sind immer auch Pollen enthalten, die die Bienen beim Krabbeln über die Waben verlieren.
Deswegen sollte man Honig immer in der Region kaufen – südamerikanische Pollen bringen nichts gegen bayerische Allergien.
Der reine Pollen ist für den Menschen jedoch unverdaulich. Die Schutzhülle, mit der die Pflanzen ihre Erbanlagen verpacken, ist zu stabil. Um reinen Pollen verdauen zu können, sollte man ihn in Joghurt einrühren und ca. 20 min. stehen lassen.
Bei der Beobachtung des Fluglochs kann man übrigens an den Höschen der Bienen sehen, wie unterschiedlich die Färbung der Pollen sein kann. Es kommt darauf an, welche Pflanzen die Bienen gerade anfliegen. Raps hat beispielsweise intensiv gelben Pollen, Roßkastanie ist rot und Klee ist eher braun.