Bienenjahr

Herbst
Das Bienenjahr beginnt im September mit der Vorbereitung auf den Winter. Die Bienen errichten ihren Wintersitz, das Futter wird rund um das Brutnest eingelagert, das Brutgeschäft wird langsam eingestellt. Sobald es richtig kalt wird, drängen sich die Bienen zur sog. Wintertraube zusammen.

Winter
In der Wintertraube schlafen die Bienen nicht, sondern erzeugen durch Futteraufnahme Wärme, so daß in der Beute innerhalb der Traube bei der Königin, immer um die 35°/36°C herrschen. Außen hat die Wintertraube manchmal nur eine Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt. Sobald die äußeren Bienen abgekühlt sind, krabbeln sie wieder ins Innere, um sich selbst wieder aufzuwärmen.
Die Königin beginnt bei milderem Wetter im Januar sofort wieder Eier in die leeren Waben zu legen, um das Volk für den Frühling aufzubauen. Je nachdem wie groß ein Volk in den Winter geht, kann es um die 10-15.000 Bienen stark sein.
An einem schönen Vorfrühlingstag, an dem die Temperatur über 10°C steigt, fliegen die Bienen aus, um sich auf den Standort erneut einzufliegen und auch, um die Kotblase zu entleeren, die sich während des Winters gefüllt hat. Bienen beschmutzen ihr Zuhause nicht, die Umgebung dafür umso mehr. Sie koten übrigens gerne auf weiße Oberflächen, deshalb sollte man keine weiße Wäsche zum Trocknen bei den ersten Sonnenstrahlen im Frühling im Freien aufhängen. Es könnte sein, daß man die Wäsche sonst noch einmal waschen muß.

Bienenstock im Winter

Frühjahr
Das Volk erwacht nun langsam, die Bruttätigkeit wird ausgebaut. Ins Volk wird vermehrt Pollen eingetragen – hauptsächlich Hasel, Weide, Erle und viele andere Frühblüher. Der erste Nektar von Weide und Schlehe wird komplett in Brut umgesetzt. Das Volk ist in dieser Zeit durch längere Schlechtwetterperioden gefährdet, im April verhungern durch den hohen Futterverbrauch der Brut viele Völker. Hier sollte der Imker ein Auge darauf haben.
Die Brut braucht ständig Flüssigkeit, deshalb sollte in der Nähe des Bienenstandes auch Wasser vorhanden sein.
Sobald das Wetter es zulässt fliegen die Arbeiterinnen aus, um Pollen, Nektar oder Wasser zu sammeln. Auch die Baulust nimmt wieder zu. Die Winterbienen werden allmählich durch die Sommerbienen ersetzt. Diese sind kurzlebiger, haben keine so große Kotblase mehr, in der sie die Ausscheidungen sammeln müssen.
Anfang Mai gehen die Bienenvölker auf, ähnlich wie Hefeteig. Innerhalb kürzester Zeit wird das Brutnest sehr stark ausgedehnt, so daß die Völker erweitert werden müssen. Jetzt sind auch so viele Bienen vorhanden, daß ein großer Überschuß an Honig eingetragen wird. Sobald das Brutnest gefüllt ist und der Honig fließt, steigt auch die Schwarmlust der Völker. Für den Imker ist das die arbeitsreichste Zeit: Völker auf Weiselzellen kontrollieren, Ableger bilden, Honig schleudern und Königinnen züchten sind die anfallenden Arbeiten.

Sommer
Mit der Sommersonnenwende am 21. Juni erreichen die Bienen ihren Höhe- und auch Wendepunkt – ein großes Volk kann jetzt um die 80.000 Bienen zählen. Ab Mitte Juli ist nur mehr wenig Nektar zu finden und die Honigproduktion läuft langsam aus. Die Bruttätigkeit nimmt auch allmählich wieder ab – sonst müssten zu viele Bienen durch den Winter gefüttert werden. Die Bienen, die jetzt schlüpfen sind bereits wieder die langlebigen Winterbienen, die sich bei der Arbeit noch vornehm zurückhalten.
Um den Stock vor Krankheiten oder Pilzbefall zu schützen wird jetzt auch vermehrt das antibiotisch, antifungizide und antiviral wirkende Propolis eingetragen, das zum Verkitten von Ritzen, Überziehen von Oberflächen und Verkleinern des Fluglochs verwendet wird.
Nach dem letzten Honigschleudern muß jetzt die vom Mensch eingeschleppte Varroamilbe bekämpft werden, viele Völker würden sonst den Winter nicht überleben.
Im August endet schließlich das Bienenjahr, die Völker bereiten sich auf das Überleben im Winter vor. Dann muss auch eingefüttert werden, die die entnommenen Honigvorräte auszugleichen.

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